Die Mord- & Totschlag-Agenturen

Dieser Artikel ist vollständig der Sklaven ohne Ketten Seite entnommen.
Ich finde es schon sehr befremdlich.

[Nachfolgendes Kapitel aus dem Buch "Sklaven ohne Ketten" ist aus dem Jahr 2009 - ein aktuelles Update ist für den Amazon-Kindle hier erhältlich.]

Im Allgemeinen gerät der Unfalltod oder Selbstmord eines Politikers nach einer kurzen Zeit der Aufmerksamkeit für den tragischen Fall schnell wieder in Vergessenheit. Ist man aber nicht mit dem schnellen Vergessen gesegnet, dann überblickt man dutzende von Fällen, bei denen in den letzten Jahren politisch wichtige Personen unter merkwürdigen Umständen zu Tode gekommenen sind, und ein sich wiederholendes Muster aus flüchtiger Aufklärung, nationaler Geheimhaltung und einseitiger politischer Nützlichkeit drängt sich einem auf.

Herausragend als Beispiel ist immer noch das Attentat auf den US Präsidenten John F Kennedy am 22.11.1963 in Dallas, Texas, weil nach dieser Vorlage bis auf den heutigen Tag Attentate ausgeführt werden. Noch heute glaubt mancher an das offizielle Märchen vom verrückten Einzeltäter Lee Harvey Oswald, doch inzwischen ist mehr als klar, dass es sich um ein wohlorganisiertes Attentat handelte. Das Attentat wurde minutiös wie ein militärisches Kommandounternehmen geplant, ein falscher Schuldiger und gefälschte Beweise wurden nach dem Attentat schnell und unisono über die Medien präsentiert, andere Spuren nicht verfolgt und geheim gehalten. Und schließlich wurde eine Untersuchungskommission eingesetzt, die am Ende einen zusammengelogenen offiziellen Bericht herausbrachte.

Es sind aber private Original-Filmaufnahmen des Attentats erhalten, deren der US-Staat nicht habhaft wurde. Die von Motorrädern eskortierte Fahrzeugkolonne mit der offenen, schwarzen Staatslimousine macht extra einen Umweg in die schicksalhafte Elm Street, und der Präsident und seine Frau lächeln und winken den Menschen am Straßenrand zu. Als der erste Schuss knallt, sieht man den Menschen an, dass sie nicht glauben mögen, was sie da hören. Ein weiterer Schuss kracht, und man sieht den Präsidenten sich an den Hals fassen. Der Senator auf dem Sitz vor Kennedy zuckt getroffen auf und dreht sich nach hinten. Anstatt nun schneller zu werden verlangsamt der Fahrer der Staatskarosse das Fahrzeug und hält sogar an. Das ist die Gelegenheit für einen in der Nähe hinter einem Zaun postierten Scharfschützen. Der schießt, trifft den Präsidenten und der Schuss reißt dessen Kopf wuchtig schräg nach links hinten, wobei Blut und Hirnsubstanz über das Heck des Autos spritzten. Kennedy ist tötlich getroffen. Seine entsetzte Frau sieht ein handgroßes Stück vom Kopf ihres Mannes auf dem Kofferraumdeckel liegen, und während der Wagen wieder anfährt klettert sie in ihrem rosa Kostüm auf den Kofferraum und nimmt das Stück Kopf an sich, während der Wagen nun endlich schneller werdend davonzieht. Die Menschen am Straßenrand laufen nun teils chaotisch durcheinander, einige haben sich ängstlich hingeworfen, andere aber sind sofort entschlossen, die Täter zu fassen und laufen den Grashang zu dem Zaun hoch, wo sich gerade noch der Qualm des tödlichen Schusses verzieht.

Menschen, die die Gelegenheit nutzen wollten, den Präsidenten mit der eigenen Kamera ganz aus der Nähe zu erleben, filmten diese Ungeheuerlichkeit zufällig mit und dokumentierten das Ereignis für die Menschheitsgeschichte. Dabei blieb nicht aus, dass der amerikanische Staat versuchte, dieser Filme habhaft zu werden, sie zu konfiszieren und unter Verschluss zu halten. Nur sehr schlecht Informierte glauben heute noch die einst offizielle Version, dass John F. Kennedy allein durch die Schüsse eines Lee Harvey Oswald umkam, denn inzwischen haben selbst offizielle amerikanische Ermittlungskommissionen zugegeben, dass es sich um eine Verschwörung handelte. Das heißt, dass an dem Attentat mehrere Personen beteiligt waren. Die erste Ermittlungskommission, die sog. Warren-Kommission, fand das nicht heraus, bzw. wollte das nicht finden, und über 50 Jahre konnte die Wahrheit vor der Öffentlichkeit verborgen werden, bis 1991 durch den Film „JFK“ von Oliver Stone erstmals einem breiten Kinopublikum eine andere Theorie des Attentats vorgeführt wurde. Und die Aufdeckung der Hintergründe ist nicht offiziellen Stellen zu verdanken, sondern allein der unbeirrten Forschung privater Initiativen. Über 50 Jahre sind von offizieller amerikanischer Seite größte Anstrengungen unternommen worden, die Wahrheit zu unterdrücken, und noch heute will die US-Regierung Unterlagen zu dem Attentat bis 2038 unter Verschluss halten, aus Gründen der „nationalen Sicherheit“. Zwar sind das Kuba von damals und die Sowjetunion des Kalten Krieges längst keine Bedrohung mehr für die amerikanische Sicherheit, aber man geht nicht weiter, weil man die Beteiligung der US-Regierung selbst aufdecken müsste, und das würde mehr als nur ein schlechtes Bild auf alle US-Regierungen werfen, die heutige Regierung eingeschlossen.

Trotzdem bricht die Wahrheit mehr und mehr hervor. Immer klarer zeichnet sich ab, dass seinerzeit der Vizepräsident Lyndon B. Johnson zusammen mit dem CIA den eigenen Präsidenten aus dem Weg räumte. Schon Jack Ruby, der den vermeintlichen Täter Oswald vor den Augen der Öffentlichkeit erschoss und der dann selbst im Gefängnis starb, verwies in einem Brief auf Lyndon B Johnson. 2007 sagte Madelaine Brown, die einst Johnsons Geliebte war, dass Johnson ihr am Tag vor dem Attentat sagte, Kennedy werde ihn ab morgen nicht mehr stören, und später erzählte er ihr sogar Details zur Organisation des Attentats. 2008 gestand der CIA-Mann E. Howard Hunt kurz vor seinem Tod seinem Sohn seine Mit-Täterschaft. Er zeigte ihm ein handgeschriebenes Memorandum, in dem dargelegt wird, dass Kennedy weg müsse, weil er die CIA zerschlagen wolle. Er erzählte, dass der CIA-Direktor Cord Meyer das Unternehmen leitete und drei Attentäter anheuerte, darunter den Korsen Lucien Sarti, der den tödlichen Treffer erzielte. (Später war Cord Meyer beim CIA sinnigerweise für die Operation Mockingbird zuständig, mit welcher die Presse kontrolliert werden sollte.) Die Schüsse vom Schulhaus stammten derweilen von Malcom Wallace, der auch schon andere für Johnson umgelegt hatte.

Die Liste der ermordeten Staatsdiener in den USA ist allerdings wesentlich länger. Es folgte 1968 der Bruder des Präsidenten Robert F Kennedy, und die Regierung war frech genug zu behaupten, auch dies sei wieder ein verrückter Einzeltäter gewesen, dann folgten die Bürgerrechtlern Martin Luther King, Malcom X, John Lennon, die angeblich alle von verrückten Einzeltätern ermordet wurden. Insgesamt wurden auf acht amerikanische Präsidenten Anschläge verübt und vier Präsidenten kamen dabei ums Leben, Lincoln 1865, Garfield 1881, McKinley 1901 und Kennedy 1963. Die Präsidenten Jackson, Truman, Ford (1975) und Reagan (1981) überlebten Anschläge. Angesichts dieser großen Zahl erscheinen für gewisse Kreise in den USA Attentate damit eine normale und bewährte Methode des politischen Umgangs mit Widersachern zu sein.

Als Beleg dafür, dass sich die amerikanische Regierung nicht scheut, Attentate zu beauftragen, kann das Geständnis des ehemaligen Geheimdienstlers Chip Tatum dienen, der vom ersten Präsidenten Bush, der damals Chef des Geheimdienst CIA war, mehrmals die Lizenz zum Töten erhalten hat. Er führte auch mehrere Anschläge aus, bis es ihm zu viel wurde, als er auch amerikanische Zivilpersonen (siehe Abb. 1) und einen politischen Gegenkandidaten umbringen sollte (siehe Anhang A). Tatum verschwand um 1998 herum in ein amerikanisches Gefängnis, aber nicht wegen der Attentate, sondern wegen Geheimnisverrat. Er hatte zusammen mit Kollegen zur eigenen Absicherung ein ganzes Bündel von Dokumenten in seinen Tatum Chronicles veröffentlicht, mit denen Befehle zum Attentat auf Personen auf Honduras gegeben wurden.




Abb. 1: Brief aus dem weißen Haus an den Agenten Chip Tatum.
Inzwischen ist allgemeiner bekannt, dass es unter dem US-Präsidenten Bush und seinem Vize Dick Cheney ein CIA-Kommando für Attentate gab, das weltweit und auch in verbündeten Ländern agierte. Und dieses Attentatskommando macht auch unter Präsident Obama weiter. Zuletzt hat die US-Journalistin Dana Priest darauf hingewiesen, dass Präsident Obama dem Joint Special Operations Command JSOC genehmigt hat, eine List mutmaßlicher Terroristen in Afghanistan und in Jemen zu töten. Auch zu Hause und aus dem Hinterhalt, mit Drohnen oder Bomben. Hinterhältiger Mord ohne Gerichtsverfahren ist ein Standard-Prozedere der amerikanischen Politik, und nur soweit US-Bürger betroffen sind, macht man sich beim CIA überhaupt Gedanken über die Personen auf der Liste.

Und Europa hat ebenso wie andere Länder jede Menge merkwürdige Todesfälle zu bieten, die hinter dem offiziellen Weihnachtsmärchen rechtstaatlicher Demokratien eine Realität erkennen lassen, in der eine regierenden Elite nicht passende Personen, Wissenschaftler und politische Gegner in Gangstermanier aus dem Wege räumt. Allzu viele Todesfälle sind dadurch gekennzeichnet, dass es zielgenau der Elite nicht passende Personen erwischte, von der Staatsanwaltschaft äußerst schnell eine natürliche Ursache geliefert, von den Medien unisono verbreitet, und dann kein weiterer Untersuchungsbedarf mehr gesehen wurde, wichtige Fakten überhaupt nicht oder nicht unabhängig untersucht, andere Fakten aus verschiedensten Gründen vor der Öffentlichkeit geheim gehalten wurden und man mögliche Spuren schnell verschwinden liess.

2003 warf der Tod des englischen Spezialisten für Biowaffen Dr. Kelly ungewöhnliche Fragen auf. Kelly hatte den Einmarsch Englands in den Irak an der Seite der USA kritisiert und gesagt, der Irak hätte keine Massenvernichtungswaffen. Ohne jemals Depressionen gehabt zu haben und bei guter Laune verließ Kelly eines Tags sein Haus, plauderte noch mal mit der Nachbarin und wurde wenige Stunden später mit durchschnittenen Pulsadern tot in einem Waldstück aufgefunden. Selbstmord hieß es offiziell. Drei unabhängige Ärzte äußerten im Januar 2004 aber, dass weder die Schnittwunden noch die Dosis der eingenommenen Tabletten den Tod verursacht haben könnten. Auf seinem Gartenmesser fanden sich auch keine Fingerabdrücke von ihm. Die offizielle Schnelldiagnose „Selbstmord“ muss wohl als voreilig betrachtet werden. Ein ehemaliger Mitarbeiter des englischen Geheimdienstes MI6 kommentierte denn auch, dass er als Agent gelernt habe, einen Mord wie alles Mögliche aussehen zu lassen, dass bei Kelly aber sehr schlampig gearbeitet worden sei.

Abb. 2: Anna Lindh, schwedische Außenministerin, ermordet 2003. Sie war Euro-Befürworterin, gegen den Irak-Krieg und sie verurteilte Israels prophylaktische Tötungen als menschenrechtswidrige Exekutionen. Im April 2002 hatte sie die EU aufgefordert, sämtliche Beziehungen zu Israel aus Protest gegen die israelische Besatzungspolitik abzubrechen.

Man sollte nicht vergessen, dass in Schweden 1986 der damalige Ministerpräsident Olof Palme ermordet wurde und 2003 die Außenministerin Anna Lindh. In den Niederlanden wurden der Politiker Pim Fortyne und 2005 der politische Aktivst Louis Sévèke ermordet. Und ob Prinzessin Diana wirklich einen volltrunkenen Fahrer hatte und das keinem ihrer Beschützer auffiel oder ob manchen Kreisen eine mit einem Araber verlobte Leitfigur nicht ins Szenario passte, ist trotz einer offiziellen Nachuntersuchung offen.

In Deutschland lassen die Fälle Dutschke, Kelly, Bastian, Herrhausen, Rohwedder, Buback, Beckurts, Ponto, Barschel und Möllemann tief blicken und zeigen, welches Schicksal unliebsame Personen erwarten kann. Ob die RAF 1989 gerade den Banker Herrhausen und 1991 den ersten Treuhandchef Karsten Detlev Rohwedder ermordeten, die ja sozial eingestellt waren, oder ob diese sogenannte dritte Generation der RAF nur eine Erfindung der Geheimdienste war, ist weitgehend unklar. Rohwedder wollte nach der Wiedervereinigung die Betriebe in Ostdeutschland erhalten, und Herrhausen wollte sogar die dritte Welt entschulden und Mexiko glatt 4 Mrd $ Schulden erlassen, insofern dürften alliierte Geheimdienste ein stärkeres Interesse am Ende der beiden Herren gehabt haben als die RAF, die ja nach dem Attentat auf Dutschke zunächst US-Militäranlagen und deutsche Kollaborateure anging.

Inzwischen ist bekannt, dass der Verfassungsschutz-Mitarbeiter Peter Urbach schon in den sechziger Jahren die RAF mit Waffen und Molotow-Cocktails versorgte, und die staatliche Geheimhaltung der Fälle spricht ebenfalls für verdeckte Morde durch Geheimdienste. Der Mord an Herrhausen war zudem auch technisch und organisatorisch jenseits der Möglichkeiten der RAF. Herrhausen war immer in einem gepanzerten Fahrzeug unterwegs, vor und hinter ihm ein Fahrzeug mit Sicherheitskräften. Für den Anschlag wurde in wochenlanger Vorbereitung die Straße an einer seiner öfters gefahrenen Strecken mit einer vorgetäuschten Baustelle aufgerissen und Zündkabel wurden verlegt. Niemandem fiel auf, dass die Baustelle nicht echt war. Kurz vor der Tat wurde dann das vorausfahrende Begleitfahrzeug abgezogen, und per Lichtschranke löste eine Rohrbombe an der Straße millisekundengenau so aus, dass Herrhausen auf dem Rücksitz seines Fahrzeuges durch die Panzerung hindurch getroffen wurde. Es riss ihm die Beine ab. Herrhausen lebte noch 20 bis 30 Minuten, erhielt aber keine Hilfe und verblutete im Wrack am Unfallort.

Der Sohn des ermordeten deutschen Bundesstaatsanwaltes Siegfried Buback ist Professor für Chemie und ein hervorragender Wissenschaftler. Er meint nach eigenen Recherchen, dass für den Mord an seinem Vater die Geheimdienste mit verantwortlich seien. Das ehemalige RAF-Mitglied Peter-Jürgen Book hat ihn darauf hingewiesen, dass die seinerzeit Verurteilten nicht die wahren Mörder seines Vaters wären. Die waren erwiesenermaßen gar nicht am Tatort. Buback wurde hinten in seinem Mercedes vom Sozius eines Motorrades aus mit einer Maschinenpistole erschossen. Zwanzig Zeugen beobachteten als Täter eine zierliche Person auf dem Rücksitz eines Motorrads.In einem Motorradhelm am Tatort fand man Haare der Verfassungsschutz-Mitarbeiterin Verena Becker. Als sie festgenommen wurde, verteidigte sie sich mit der Tatwaffe, man fand bei ihr einen Schraubschlüssel des beim Attentat verwendeten Motorrads, und später wurde ihre DNA noch auf einem Bekennerschreiben der RAF gefunden, doch der Verfassungsschutz schützte Becker und die Staatsanwaltschaft ermittelte nicht gegen sie. Verena Becker erhielt vom Verfassungsschutz Geld und eine Wohnung. Michael Buback recherchierte, dass die Aussagen der Augenzeugen vor Gericht nicht gehört und stattdessen Zeugen präsentiert wurden, die eigentlich nichts gesehen hatten. Verurteilt wurden stattdessen Christian Klar, Knut Folkerts und Brigitte Mohnhaupt, und die Regierung hält seitdem die Akten zum Mord an Buback unter Verschluss.

In neuer Zeit öffentlich gewordene Fernschreiben beweisen, dass die RAF mit Gudrun Ensslin und Andreas Baader bereits 1972 von V-Männern Waffen und gefälschte Autokennzeichen erhalten hat.
Auch Akten zum Mord am italienischen Präsidenten Aldo Moro 1978 werden in Deutschland noch unter Verschluss gehalten. Der wurde ebenfalls von einem Motorrad aus erschossen, und Zeugen gaben an, dass auf dem Motorrad Deutsch gesprochen wurde. Die Entführung und Ermordung von Aldo Moro war vom CIA gewollt und deutsche RAF-Mitglieder der zweiten Generation wirkten daran mit. Möglicherweise erklärte die beschuldigte erste Generation der RAF, dass sie für den Mord an Buback nicht verantwortlich war, denn bestimmte Erklärungen der RAF werden vom Staat ebenfalls unter Verschluss gehalten, und die gefangenen drei RAF-Mitglieder können sich dazu nicht mehr äußern. Sie kamen in der Haft ums Leben, bei einem mysteriösen simultanen Selbstmord, gleichzeitig von jedem in seiner eigenen Gefängniszelle verübt. Der Untersuchungsbericht dazu ist ebenfalls geheim.

Die besondere Zusammenarbeit der Behörden mit den Attentätern der Geheimdienste wird gelegentlich recht deutlich. In Lillehammer in Norwegen wurde 1973 Ahmed Bouchki von einer MOSSAD-Todesschwadron auf offener Straße vor den Augen seiner schwangeren Frau ermordet. Die Agenten hatten ihn mit jemand anders verwechselt, wurden gefasst und zu 5½ Jahren Gefängnis verurteilt. Sie wurden aber schon nach weniger als zwei Jahren wieder entlassen. Und als die polnische Polizei 2010 einen der Mörder des MOSSAD-Kommandos verhaften konnte, der an der Ermordung eines Hamas-Funktionär in einem Hotel in Dubai mitgewirkt hatte, mischten sich die deutschen Behörden ein und ließen sich den Mann ausliefern. Und dann ließen sie ihn frei.

Geheimdienste scheinen in der deutschen Politik kräftig mitzuwirken, wobei neuerdings Unfälle im Straßenverkehr in Mode zu sein scheinen. Der deutsche Sozialexperte Rudolf Dressler hatte bereits 1997 einen mysteriösen Autounfall, aber die mit PKWs „verunfallten“ Mitglieder rechtsextremer Parteien sprengen jede Statistik: Der Fahrschullehrer Uwe Leichsenring von der sächsischen NPD konnte 2006 mit seinem Mercedes auf freier, gerader Strecke die rechte Spur nicht halten und stieß frontal mit einem LKW zusammen. Die Rechtsextreme Martina Pflock aus Friedricheroda wurde wegen einer Webpage erst vom Innenmisterium angezeigt und mit einer Hausdurchsuchung beglückt, dann fand man sie zusammen mit ihrer achtjährigen Tochter tot im PKW an einem Baum wieder. Die Rechtsextremen Liane Hesselbarth und Winfried Petzold überlebten zwar Anschläge, aber bei ihnen fanden die Werkstätten deutliche Manipulationen an den Fahrzeugen. An Hesselbarths Fahrzeug waren die Radmuttern gelockert und an Petzolds PKW ist eindeutig ein Achsbolzen entfernt worden. Erst kürzlich 2009 hatte auch der Potsdamer DVU-Stadtrat Günther Schwemmer Probleme, auf der Fahrbahn zu bleiben, er durchquerte eine Leitplanke und flog mit seinem Auto 100 Meter durch die Luft und starb noch an der Unfallstelle. Zuvor hatte er sich getraut, die Stadt nach den Kosten eines vorgesehenen Synagogenbaus zu fragen, für den 5,3 Mio € an Steuergeldern vorgesehen sind. Ginge die Unfallquote der Rechtsextremen statistisch gesehen mit rechten Dingen zu, müssten in den letzten Jahren auch mindestens 9 SPD-Abgeordnete und 16 CDU-Abgeordnete einen tödlichen Verkehrsunfall erlitten haben.

In Österreich kam 1975 der Kanzlerkandidat Dr. Karl Schleinzer bei einem mysteriösen Autounfall zu Tode und auch der Tod von Apfalter ist nie befriedigend aufgeklärt worden. Insbesondere das Eintreten für soziale Mindeststandards scheint in Österreich eine gefährliche Sache zu sein, ja in Österreich erwischte es insbesondere Sozialpolitiker. 1971 Gertrude Wondrack bei einem Autounfall, 1980 Gerhard Weißenberg, der Tod von Karl Lütgendorf 1981 soll Selbstmord gewesen sein, 1989 erwischte es Alfred Dallinger bei einem mysteriösen Flugzeugabsturz, und 2003 kam Sozialminister Herbert Haupt nur knapp mit dem Leben davon, als genau vor einem Tunnelportal die Servolenkung und die Servobremsen seines Fahrzeuges versagten.
Abb. 3: Der Kärtner Landeshauptmann Dr. Jörg Haider

Und ob der Kärtner Landeshauptmann Dr. Jörg Haider am 11.10.2008 in Österreich wirklich seinen Chauffeur gehen ließ, um sich um Mitternacht sturzbetrunken zu trinken und dann völlig grundlos selbst in seinem Dienstwagen mit 142 km/h in eine Ortschaft zu rasen, oder ob es da eher einigen nicht in den Plan passte, dass Haider mit seiner neugegründeten Partei BZÖ schlagartig über 11% der Stimmen erhielt und zusammen mit der FPÖ die Mehrheit im Lande darstellte und den nächsten Kanzler hätte stellen können, verdiente eigentlich eine sehr viel gründlichere, offene und transparente Untersuchung wirklich unabhängiger Experten.

Die Anwohner sprechen jedenfalls von einer ungewöhnlichen Betriebsamkeit in der Nacht auf den Straßen ihres Ortes, schon bevor Haider verunfallte. Dem Journalisten Gerhard Wisnewski fiel auf, dass die Reifenspuren am Unfallort nicht zu Haiders Phaeton passten. Von der Straße führen Spuren einer Doppelbereifung, und wo das Unfallfahrzeug schließlich quer zur Straße stand, fehlten jegliche Schleuderspuren. Und während der rechte Hinterreifen des Unfallwracks an der Seite merkwürdig verschlammt ist, zeigt sich die Karosserie darum herum sonst sauber. Die Fahrertür des Phaetons erscheint nicht durch den Unfall weggerissen sondern eher sauber abmontiert, denn die Türscharniere sind nicht verbogen und praktisch unbeschädigt. Die Bolzen müssen entfernt worden sein. Auch seltsam, waren die beiden vorderen Kot­flügel und die Scheinwerfer des Fahrzeugs am Unfallort nicht auffindbar, und so große Teile können eigentlich nicht einfach verschwunden sein. Und dann fehlte im von der Partei verwahrten Wrack das Loch im Dach über dem Fahrersitz, das auf den Bildern vom Unfallort zu sehen ist, und im Schweller unter der Tür gab es einen glatten Schnitt, der nicht durch den Unfall verursacht sein kann. Auch andere fanden, dass es sich da wohl nicht um den bloßen Unfall eines betrunkenen Verkehrsraudis gehandelt hat. Die österreichische Zeitung DCRS präsentierte am 5.12.2008 die Aussage eines Polizisten, der am Unfallort von Haider war, und der von einem Mord überzeugt war. Er verwies darauf, dass die Unfallzeugin der Medien nicht am Unfallort gewesen sei, dafür aber zwei mysteriöse Polizisten in Zivil. Es habe am Unfallort auch kein dem Schaden am Fahrzeug entsprechendes Hindernis gegeben, eine Thujenhecke, ein Plastik-Verteiler­kasten und selbst ein Hydrant könnten eines der sichersten Autos der Welt nicht so zugerichtet haben. Die relativ sanfte Kurve hätte das Fahrzeug eigentlich auch mit 200 km/h noch problemlos passieren können. Und schließlich sollte man auch hinterfragen, was der israelische Geheimdienst MOSSAD nur ein paar Monate vor dem Unfall im Computersystem von VW gesucht hat, wa­rum VW die Steuerchips des Unfallwagens nicht untersuchen durfte, und weswegen der Bordcomputer später beim Unfallwrack fehlte? Die VW-Fahrzeugdaten zeigen, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzungsanlage und ein elektronisches Fahrtenbuch pas­senderweise nicht eingebaut waren, und sie enthalten einen Hinweis auf eine „Feldaktion“ am Zentralsteuergerät. Wurde da ein besonderer Chip eingesetzt, mit dem man die Kontrolle hätte von Extern übernehmen können?

Wie könnten Unfälle wie die von Haider, Prinzessin Diana, Leichsenring oder Schwemmer ausgeführt worden sein? Eine Erklärungsmöglichkeit bietet die moderne Elektronik, über die ein Fahrzeug beschleunigt und gesteuert werden kann, ohne dass der Fahrer es will. Ein modernes Fahrzeug kann elektrisch Gas geben und durch einseitiges elektronisches Abbremsen der linken oder rechten Räder per ESP auch gelenkt werden. ESP-Fehlfunktionen haben aber bereits zu ungewollten Beschleunigungen, Geister-Voll­brem­sungen und Schleuderpartien geführt. So kam die Familie von Mark Saylor ums Leben, als ihr Toyota Lexus plötzlich von allein auf 200 km/h beschleunigte und die Bremsen nicht mehr funktionierten. Pflanzt ein Geheimdienst also einen Empfängerchip am richtigen Kabel im Motorraum ein, kann er von einem hinterherfahrenden Fahrzeug aus per Funk die Steuerung übernehmen, Vollgas geben und das Fahrzeug an geeigneter Stelle in eine Pfeilerreihe oder eine Thujenhecke rasen lassen. Oder er bringt einen Homing-Sender an der Stelle an, wo der Kandidat dagegenfahren soll, was den Vorteil der völlig automatisch und somit emotionslos zuverlässigen, zeitlich richtigen Beschleunigung und Steuerung des Opferfahrzeugs ins Ziel hat. Der Empfängerchip kann dabei so klein sein, dass er im Unfallwrack nicht auffällt oder sich beim Unfall ablöst. Firmen wie die kanadische iTrack Solutions (http://www.itracksolutions.com/) bieten Module zum Einbau in Fahrzeuge an, die diese Aufgabe leicht übernehmen können.

Sollte also der MOSSAD nachgeholfen haben, um zu verhindern, dass Jörg Haider mit seinen Ansichten die österreichische Politik anti-israelisch beeinflusst? So empfindlich, wie israelische Organisationen bei jedem kleinsten verbalen Fehltritt einer einflussreichen Person reagieren, Rücktritte und politische Konsequenzen fordern, so erbarmungslos, wie sie jeden ehemaligen Nazi weltweit verfolgen, hätten sie wohl nach dem Gewinnen der Wahl durch Haiders BZÖ ein Motiv gehabt, denn Haider unterhielt zur Familie von Libyens Staats-Chef Gaddafi freundschaftliche Beziehungen, er hielt nicht alle SS-Männer für grundschlecht und er fand Gutes an der Arbeitsmarktpolitik der Nazis, Haider betonte das Recht der Palästinenser auf Widerstand und nannte Sharon einen Kriegsverbrecher, der vor ein UNO-Tribunal gehöre. Schon einmal bewirkte die Israel-Lobby eine internationale politische Ächtung von ganz Österreich, als Haider mit seiner Partei der Macht zu nahe kam, und tatsächlich ließ der MOSSAD Jörg Haider über seinen Parteifreund Peter Sichrovsky beobachten, bis der aus Haiders FPÖ ausgeschlossen wurde.[25] Man muss auch mit in Betracht ziehen, dass der MOSSAD bereits 1993 in Wien einen tödlichen Anschlag auf den iranischen Chemiker Dr. Majid Abasfur ausführte, und auch der MOSSAD-Anschlag auf den Hamas-Führer al-Mabhouh in Dubai Anfang 2010 wurde von Österreich aus koordiniert.

Mit den Todesfällen von Barschel, Lyndth, Lady Diana und Möllemann kamen nun schon zuvor zufällig gerade Personen zu Tode, deren Araber-Freundlichkeit israelischen Interessen im Wege stand. An den Tod des deutschen Politikers Dr. Jürgen Möllemann soll deswegen hier noch einmal etwas genauer erinnert werden.






Abb. 4: Dr. Jürgen Möllemann, ehemaliger Vizekanzler, Bundesbildungsminister, Wirtschafts­minister, und Vorsitzender der deutsch-arabischen Freundschafts­gesellschaft.­

Im März 2003 sagte Möllemann bei der Vorstellung seines Buches „Klartext für Deutschland“, er wisse, dass der MOSSAD seinen Kopf vom FDP-Chef Westerwelle gefordert habe. Westerwelle hätte ihm das nach seinem Besuch in Israel im Mai 2002 gesagt. Westerwelle sei vom israelischen Geheimdienst ultimativ aufgefordert worden, Möllemann fallen zu lassen, sonst werde es Konsequenzen geben.

Dr. Jürgen Möllemann, ehemaliger Vizekanzler, Bundesbildungsminister, Wirtschaftsminister und Vorsitzender der deutsch-arabischen Freundschaftsgesellschaft, hatte sich wiederholt kritisch gegen das brutale Vorgehen des israelischen Ministerpräsidenten Sharon gegenüber den Palästinensern geäußert. Die israelische Regierung befürchtete darauf nach seinen Angaben, dass er Außenminister werden könnte, wenn die FDP in die Regierung käme. Als Jürgen Möllemann seine kritische Haltung gegenüber Israel auch im Zuge der Wahl 2002 in einem Flugblatt äußerte, fand die Partei den Text „untragbar,“ kündigte ihm die Freundschaft und betrieb seinen Ausschluss aus der FDP. Hier noch mal der Text des umstrittenen Flugblattes. Sehen Sie sich gut an, was für Sätze in Deutschland „untragbar“ sind:

"1. Jürgen W. Möllemann setzt sich seit langem beharrlich für einefriedliche Lösung des Nahost-Konfliktes ein: Mit sicheren Grenzen fürIsrael und einem eigenen Staat für die Palästinenser.
2. Israels Ministerpräsident Ariel Sharon lehnt einen eigenenPalästinenser-Staat ab. Seine Regierung schickt Panzer inFlüchtlingslager und missachtet Entscheidungen desUNO-Sicherheitsrates.
3. Michel Friedman verteidigt das Vorgehen der Sharon-Regierung. Erversucht, Sharon-Kritiker Jürgen W. Möllemann als "anti-israelisch"und "antisemitisch" abzustempeln.
4. Von diesen Attacken unbeeindruckt, wird sich Jürgen W. Möllemannauch weiterhin engagiert für eine Friedenslösung einsetzen, diebeiden Seiten gerecht wird. Denn nur so kann die Gefahr eines Kriegesim Nahen Osten gebannt werden, in den auch unser Land schnellhineingezogen werden könnte.Unterstützen Sie Jürgen W. Möllemann mit Ihrer Stimme für die FDP!"

Abb. 5: Der Text des umstrittenen Flugblattes.


Der damalige Zentralratsvorsitzende der Juden, Paul Spiegel, sagte auf das Flugblatt hin „Möllemann ist die größte Beleidigung der Juden seit dem Holocaust.“ Die Medien stempelten Möllemann darauf zu einem Antisemiten und Populisten, und die Grünen-Chefin Claudia Roth erstattete sogar Anzeige wegen Volksverhetzung. Praktisch die gesamte FDP-Spitze fiel Möllemann in den Rücken und betrieb seinen Rauswurf aus der Partei.

Doch so einfach war Jürgen Möllemann nicht beizukommen, hatte er doch eine breite Unterstützungsbasis unter den FDP-Wählern in der Bevölkerung. Es war eine ziemlich große Hetzkampagne nötig, bis Möllemann endlich im März 2003 seinen Austritt erklärte.Möllemann erwog nun, eine eigene Partei zu gründen, und machte das in einer Buchveröffentlichung klar:

„Der Politik einfach den Rücken zu kehren wäre vielleicht das Einfachste. Aber aufgeben ist nicht drin. Zumindest für mich nicht. Dann würde ich mich selbst aufgeben. Das liegt mir nicht. Trotz allem, was ich erlebt habe.“

Schnell hatte er eine Adressliste mit 50.000 Interessenten beisammen, und Prognosen beschieden ihm Chancen, mit seiner Partei 18% der Wähler zu gewinnen. Schon war ein Treffen mit politischen Freunden abgemacht, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Eine Tochter Möllemanns hatte zu dieser Zeit einen dubiosen Auf­fahrunfall mit ihrem Auto. Sie wurde dabei mit ihrem Auto durch die Luft geschleudert und überlebte nur mit viel Glück Ein Zusammenhang mit der Flugblattaffäre lies sich aber nicht feststellen.

Unsicher ist, ob man seitens der Geheimdienste die Gefährlichkeit des deutschen Rechtsextremismus nun dadurch verdeutlichen wollte, dass man ein Attentat auf Michael Friedmann verübte, was es erleichtert hätte, Möllemann Antisemitismus vorzuwerfen. Der Sprengstoffexperte Lothar Harold Schulte schreibt in einer Veröffentlichung jedenfalls, er sei dazu angeheuert worden, eine rechtsextreme Gruppe zu dieser Tat anzustiften. Schulte wollte aber nicht in solch eine kriminelle Tat eingebunden werden und informierte stattdessen den Abgeordneten Möllemann.

Noch war Dr. Jürgen Möllemann auch Bundestagsabgeordneter, wenngleich man ihm einen Platz fast schon außerhalb des Parlamentsraums zugewiesen hatte. Seine letzte geplante Aktivität als Parlamentarier war das Vorbringen einer kleinen An­frage mit folgendem Text:

„Ist der Bundesregierung etwas darüber bekannt, dass ausländische Dienste die rechtsradikale Szene in den neuen Bundesländern finanzieren und aktiv rechtsradikale Straftaten anschieben?“
Doch zu der Anfrage kam es nicht mehr, denn inzwischen hatte die Bundesregierung bereits entschieden, Möllemann und in den Augen der Öffentlichkeit als Verbrecher darzustellen. Man beschloss dazu, seine politische Immunität aufzuheben und medienwirksam mit einem gewaltigen Polizeiaufgebot seine Häuser zu durchsuchen. Ein Verstoß gegen das Parteienfinanzierungsgesetz und Steuerhinterziehung wurden als Gründe angesetzt. Der Bundesregierung war wohl nicht klar, dass dies alles schon unnötig war. Da war ein ausländischer Dienst mit der Vorbereitung seiner Maßnahmen für Möllemann schon weiter.

Als Jürgen Möllemann am Abend des 4.6.2003, am Abend vor seinem Tod, in seiner Stammkneipe „Zum Rüschen“ in Gievenbeck war, deutete noch nichts auf einen Selbstmord hin. Jürgen Möllemann erzählte Anekdoten und lachte mit den Anwesenden. Später am Abend zu Hause sah er sich zusammen mit seiner Frau im Fernsehen die Harald-Schmidt-Show an. Er ahnte wohl noch nichts von seinem Selbstmord.

Am nächsten Morgen, den 5.6.2003, warteten schon um 9.00 h Journalisten vor seinem Haus auf die Durchsuchungsaktion. Entgegen aller Dienstgeheimnisse bei Polizei und der Staatsanwaltschaft wussten die schon im Voraus, dass, wo und wann die Durchsuchungen bevorstanden, und sie wussten überraschenderweise offensichtlich auch im Voraus, dass der Bundestag sich im Laufe des Tages für die Aufhebung von Möllemanns Immunität entscheiden würde. Jürgen Möllemann wusste das nicht und wurde von den Journalisten vor seinem Haus überrascht, als er zum Fallschirmspringen fahren wollte, wie schon länger geplant. Er rief deswegen um 10.00 h seinen Kollegen Kubicki an, und der erinnert sich, wie er den Anruf auf seinem Handy in einem Taxi entgegennahm: "Vor meinem Haus stehen Fotoreporter und Übertragungswagen“ fragte Möllemann, „Auch ein paar Wagen mit Düsseldorfer Kennzeichen. Kannst du mir sagen, was das bedeutet?" Darauf antwortete Kubicki: "Jürgen, das bedeutet, dass die Staatsmacht bei dir einmarschieren wird." Jürgen Möllemann sprach danach auch noch einmal mit Kubickis Frau Annette, einer Rechtsanwältin. Er verabredete mit Kubicki ein Treffen in der folgenden Woche in Hamburg. Soweit schien er immer noch nichts von seinem bevorstehenden Selbstmord zu wissen.

Die Aufhebung von Möllemanns Immunität stand an diesem Tag tatsächlich in Berlin zur Debatte. Die Staatsanwaltschaften Düsseldorf und Münster hatte um eine Vorverlegung der Sitzung des Bundestages von 16.00 h auf 11.00 h gebeten. Dem kam man nach. Zunächst trat der Immunitätsausschuss zusammen und beschloss, wie geplant, die Aufhebung der Immunität, danach kam der Bundestag zusammen und folgte, wie geplant, der Empfehlung des Ausschusses. Kurz darauf suchten über hundert Polizisten gleichzeitig an 25 Stellen in 13 Orten im Bundesgebiet sowie in Luxemburg, Spanien und Lichtenstein nach Papieren und Unterlagen, die Möllemann belasten könnten.

Auf dem Flughafen Loemühle im westfälischen Marl besprachen derweilen die Springer des Fallschirmsportclubs Münster ihren Sprung. Jürgen Möllemann überließ die Teilnahme an einem Formationssprung den anderen. Die Springer gingen mit ihren Schirmen zu dem bereit stehenden Flugzeug, und Möllemann setzte sich vorn neben den Piloten, während die anderen Springer hinten Platz nahmen und sich anschnallten. Möllemann war Mitbesitzer des Flugzeugs. Die Pilatus Porter startete um 12.15 h und schraubte sich eine Viertelstunde lang in die Höhe, bis sie die die vorgesehene Absprunghöhe von 4100 Meter erreicht hatte.

Die ersten Sportler sprangen nun als Fünfer-Formation ab. Dann kam Möllemann dran und sprang. Es folgte ein Tandemspringer-Paar und zuletzt Dave Littlewood, der neu in der Truppe war und mit einer Kamera alle von ganz oben filmten wollte.

In 1.600 m Höhe zog Möllemann den Fallschirm. Mit einem Ruck und einem Rauschen öffnete sich der gelb-blaue Paratex-Schirm mit den großen Initialen 1JWM8 über Möllemann. Langsam schwebte er nun der Erde entgegen. Er liebte dieses Hobby und hatte sich sehr über die gerade erfolgte ärztliche Verlängerung seiner Springerlizenz gefreut.

Doch dann in etwa 1000 Meter Höhe klinkte sich der Hauptschirm plötzlich aus und wehte über ihm davon, während Möllemann nun ohne Halt der Erde entgegen stürzte. Hatte Jürgen Möllemann da spontan Lust auf Selbstmord bekommen und den Hauptschirm abgeworfen? Warum hatte er ihn dann überhaupt erst geöffnet? Nun ging es um Sekunden. Zog Möllemann nun den Reservegriff, ohne das sich der Reserveschirm öffnete?

Jetzt wäre da eigentlich noch das AAD-System, ein automatisches Rettungssystem, das ab einer bestimmten Höhe automatisch reagiert und den Notfallschirm öffnet. Der Fallschirm von Möllemann war mit solch einem Gerät der Firma Cypres ausgestattet. Auf den Plätzen besteht Pflicht zur Aktivierung des Systems, und Möllemanns System soll vor dem Sprung aktiv gewesen sein, und bei angelegtem Fallschirm kommt man nicht mehr an das System heran. Wenn Möllemann den Notschirm nicht ziehen konnte, dann musste Möllemann nun die Freifallhaltung einhalten und auf die Auslösung des AAD vertrauen.

Aber auch das AAD funktionierte nicht, das Notsystem löste nicht aus. Um 12.38 h schlug Jürgen Möllemann flach auf einem Acker auf, es zertrümmerte seinen Schädel, es zerriss seine inneren Organe. Seine Uhr lag 200 Meter neben ihm. Der Griff des Reserveschirms fehlte – oder nicht? Die anderen Springer hatten Möllemanns Sturz gesehen. Littlewood hatte ihn auf Video. Er lief zu Möllemann und fand diesen tot vor. Aus irgendeinem Grund filmte er dann später das AAD in einem Tandemschirm …
Abb. 6: Ein moderner Paratec-Schirm. Moderne Schirme können Springer aktiv mit mehrfacher Sicherheit schützen: 1) Muss ein Springer den Hauptschirm abtrennen, kann er einen Notfallschirm betätigen. 2) Betätigt ein Springer den Schirm nicht, sorgt ein AAD-System von Cypres für rechtzeitige Auslösung. Es ist in der Mitte des Fallschirms integriert. Bei einem Tandemschirm ist es horizontal befestigt.

Schon mit den ersten Meldungen um 15.00 h zum Absturz verkündet die ganze Presse breit und einheitlich, es liege nach Augenzeugenberichten nahe, dass Möllemann Selbstmord begangen habe. Nur sehr wenige Vereinzelte trauen sich danach noch, darüber nachzudenken, ob bei dem Absturz auch Außeneinwirkungen möglich waren, obgleich es schon zwei Vorereignisse gab:
1999 war es im Fallschirmclub Münster schon einmal zu einem tödlichen Absturz gekommen. Eine Springerin stürzte in den Tod, nachdem an ihrem Schirm fachkundig der Cypres außer Betrieb gesetzt, das Stahlseil für den Reserveschirm gekappt und der Hauptschirm verdreht wurde. Als sich der Hauptschirm nicht öffnete, sprengte sie diesen ab und wollte den Reserveschirm ziehen. Doch da ließ sich nichts mehr ziehen und sie stürzte in den Tod. Damals hatte es schon Spekulationen gegeben, dass der Anschlag eigentlich Jürgen Möllemann gegolten haben könnte. Als Täter wurde damals ein enttäuschter Liebhaber der Springerin verurteilt und ins Gefängnis gesteckt. Derselbe GSG9-Mann wie damals untersuchte nun Möllemanns Schirm.

Auch am 18.8.2002 kam Jürgen Möllemann nur knapp mit dem Leben davon, als sein Hauptschirm riss. Angeblich aufgrund eines Materialfehlers. Möllemann musste damals den Notfallschirm öffnen, obwohl sich der Hauptschirm nicht abwerfen ließ. Nur mit knapper Not und einigen Blessuren überstand er den Sprung.

Der Todessprung Möllemanns war also der dritte Zwischenfall im selben Fallschirmsportclub Münster seit 1999, der damit eine seltene Konzentration dubioser Zwischenfälle aufweist. Zunächst fehlte noch ein Teil des Fallschirms, angeblich ein Teil des Cypres-Systems, doch genaue Infos darüber, welches Teil genau fehlte, wurden nicht verbreitet (siehe das Suchkommando Abb. 7). Das Fehlen eines Cypres-Teils hätte für Außeneinwirkung gesprochen, denn Möllemann hätte das System nicht während des Sprungs herausreißen und wegwerfen können, weil die Zuhalteschlaufe für den Notschirm durch das Auslöseteil des Cypres hindurchgefädelt ist, und der Notschirm ja noch an dem toten Möllemann befestigt war. Der Notfallschirm wird aber nicht durch den Springer gepackt, sondern durch eine Fachperson, die da auch etwas anderes durchfädeln hätte können, und sie hätte die Auslösung des ADD so einstellen können, dass der Cypres während des Gleitflugs von Möllemann am Schirm eine Leine durchschlägt, die die Kappung des Hauptschirms bewirkt. Der Notschirm hätte dann natürlich auch nicht mehr funktioniert. Oder ein Agent hätte etwas einbauen können, das mit dem Schirm hervorgezogen wird, das per Funkbefehl den Hauptschirm ablöst und dann irgendwohin hinfällt, wo man es wieder einsammeln kann. Da gäbe es sicher viele Möglichkeiten. Doch Außeneinwirkungen wurden von der Staatsanwaltschaft „mit Sicherheit“ ausgeschlossen, praktisch sofort nachdem Möllemann unten aufgeschlagen war.
Abb. 7: Das Suchkommando der Polizei auf der Suche nach fehlenden Teilen von Jürgen Möllemanns Fallschirm. yahoo.de, 6.6.03.
Schon „normale“ Selbstmorde scheinen häufig unentdeckte Morde zu sein. Der Münchener Jurist Klaus Scheib hat Studien zu Tötungsdelikten durchgerechnet und kam zu dem Ergebnis, dass das Verhältnis zwischen aufgeklärten und unentdeckten Delikten 1:3 betragen dürfte. Selbstmorde kündigen sich normalerweise an. „Spontane“ Selbstmorde wie bei Möllemann stellen eine auch klinisch seltsame Kategorie dar.

Angesichts der professionellen Anschlags- und Vertuschungstechniken der Geheimdienste einerseits und ihrer Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft und den Medien ist es schwer, die Wahrheit herauszufinden, und das bleibt regelmäßig privaten Initiativen überlassen, ja auf Hilfe durch die Staatsanwaltschaft sollte man bei der Aufklärungsarbeit nicht rechnen, eher schon im Gegenteil.

Sollte der deutsche Staat dem CIA und dem MOSSAD innerhalb von Deutschland die völlige Bewegungsfreiheit zugestehen, ihm erlauben Deutsche zu kidnappen, zu verschleppen, zu foltern und zu töten, und diese Verbrechen dann auch noch decken, so würde er damit nicht nur seine eingeschränkte eigene Souveränität eingestehen, sondern die verantwortlichen Politiker verübten auch das, was man Hochverrat am Volk nennt, und dafür verdienten sie selbst die entsprechenden Strafen.

Ganz ohne die nötige Aufklärung im Einzelfall spricht nun aber die signifikant übergroße Zahl der Politiker, die ungewöhnliche Tode starben, sowieso schon dafür, dass in Europa eine Macht im Hintergrund heimlich dafür sorgt, dass populäre Leitfiguren verschwinden, die den Interessen Israels und der USA im Wege stehen. Werden dazu dann noch genauere Untersuchungen, wie im Fall Barschel, abgeblockt und Veröffentlichungen zur Mordtheorie unterbunden, dann spricht das um so stärker dafür, dass hier Interessen jenseits aller Rechtsstaatlichkeit durchgesetzt werden, dass da eine Macht einerseits die nötigen Agenten für Attentate aufzubieten vermag und andererseits aber auch in der Lage ist, genauere Untersuchungen zu verhindern und die Öffentlichkeit von den wahren Motiven abzulenken.